Spielpaare lernen einen Dialog auswendig. Sie bekommen die Aufgabe, diese Dialoge nicht nur zu sprechen, sondern zu gestalten. Sie erfinden die Spielsituation, den Spielort und die Spieltypen.
Den Dialog zu spielen bedeutet auch, Pausen einzufügen, gedehnt oder langsam zu sprechen bzw. hastig oder schnell, versöhnlich oder aggressive, fordernd oder beschwichtigend etc. Es sollen nonverbale Geräusche eingefügt werden wie Prusten, Schnauben, Stöhnen, Pfeifen, Kurzlaute (hm, ui, aha, boh…), Schnalzen etc. Stimmung muss spürbar werden. Die nonverbalen Laute lassen den Text zusammen mit Mimik, Gestik und Bewegung Gestalt annehmen und machen ihn lebendig. Man darf gespannt sein, was aus den Kurztexten entwickelt wird.
Als Variante können zwei Spielpaare denselben Dialog bekommen, sodass die Interpretationen verglichen werden können.
1. Kurzdialoge
A: |
Ich hab heute Nacht von einem Frühstücksei ohne Dotter geträumt. |
B: |
Das ist ja der Horror! |
A: |
Ich mach mir Gedanken über gesunde Ernährung. |
B: |
Die Japaner werden alle 100 Jahre alt, weil sie so viel Fisch essen. Fisch soll sehr gesund sein. |
A: |
Man kann nicht jeden Tag Fisch essen, das ist viel zu teuer. |
B: |
Frühstückseier ohne Dotter haben kaum Cholesterin. |
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A: |
Tobias hat eindeutig nicht mehr alle Tassen im Schrank! Zehn Stunden am Computer und nur zum Pinkeln aufstehen. Der spinnt doch. |
B: |
Das ist krank! Na ja, wenn einer lieber virtuell lebt, bist du machtlos. |
A: |
Die wirkliche Wirklichkeit hat doch auch was! |
B: |
Da kannst du dir nicht so leicht ein supergeiles Profil erstellen. |
A: |
Wenn man’s braucht! |
B: |
Weil er ein Würstchen ist! |
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A: |
Wenn ich wüsste, wie ich vorgehen soll, wär mir wohler. |
B: |
Sag’s deinen Eltern klar, dass du eine eigene Wohnung willst. |
A: |
Meine Mutter flippt aus, die begreift das nie. Ich hab doch alles zu Hause. |
B: |
Du bist zwanzig, da kommt es schon mal vor, dass einer von zu Hause auszieht. |
A: |
Ich weiß nicht, ich bin noch nicht so weit. |
B: |
Das glaub‘ ich jetzt nicht! |
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A: |
Du tust so beleidigt. Ist was? |
B: |
Du liest nur, weil du nicht mit mir reden willst. |
A: |
Wie kommst du darauf, ich lese, weil es mir Spaß macht. |
B: |
Mit mir zu reden, macht also keinen Spaß? |
A: |
Doch! Aber jetzt will ich eben lesen. Das siehst du doch! |
B: |
Du bist so launisch und unberechenbar! |
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A: |
Herr Maier, ich habe vorgesehen, Ihnen einen neuen Aufgabenbereich anzuvertrauen. |
B: |
Ich werde befördert? |
A: |
Ja, durchaus. Sie sollen ab sofort im Archiv der Firma arbeiten. |
B: |
Was, Sie wollen mich ins Archiv loswerden? |
A: |
Wir brauchen dort kreative Köpfe wie Sie. |
B: |
Ich wollte es schon lange sagen, aber ich hab’s nicht übers Herz gebracht, nach |
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zwanzig Jahren. Ich kündige! Jawohl! Und das tut so gut! |
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A: |
Ihre Tochter fällt uns in letzter Zeit leider sehr negativ auf. Unlängst hat sie ihren Nebensitzer geschlagen, aber richtig, mit allem, was ihr in die Finger gekommen ist. |
B: |
Was sagen Sie? Sprechen Sie von meiner Carolin? Verwechseln Sie nicht was? Wir legen sehr viel Wert auf gutes Benehmen. |
A: |
Sie ist aggressiv, grob und beleidigend. |
B: |
Ich bitte Sie, sie wird sich doch wehren dürfen. |
A: |
Sie hat dem Tommy die Nase blutig geschlagen. |
B: |
Da wird sie schon ihren Grund gehabt haben. |
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A: |
Warum siehst du mich so komisch an? Ist was? |
B: |
Was soll sein? |
A: |
Woher soll ich das wissen? Du guckst so. |
B: |
Ich guck ganz harmlos. |
A: |
Wenn du so guckst, ist immer was. |
B: |
Pass auf! Jetzt guck ich mal ganz anders! Besser? |
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A: |
Himmeldonnerwetter! Ich sage hierher! Hierher gehört das Teil! |
B: |
Ok! Kein Problem. Ich mein ja nur, hier wäre es geschickter. Passt es so? |
A: |
Das passt nicht dahin, das sieht doch jeder. |
B: |
Was jetzt? Sie wollten das Gerät doch hier haben. |
A: |
Kann schon sein, aber es geht nicht, das sehen Sie doch. |
B: |
Sie, ich hab jetzt Feierabend. Einen schönen Abend noch! |
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A: |
Ich beschwere mich. Das Essen schmeckt furchtbar. |
B: |
Bedauerlich. Ich kann es leider nicht ändern. |
A: |
Sie holen mir jetzt den Koch! |
B: |
Sorry, wir haben keinen Koch. |
A: |
Wer hat den Fraß dann gekocht? |
B: |
Aus Gründen des Datenschutzes kann ich Ihnen darüber leider keine Auskunft erteilen. |
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A: |
Du bist ein Jammerlappen. Reiß dich am Riemen! Das bisschen Arbeit hat noch keinen umgebracht. |
B: |
Wenn ich daran denke, was ich noch alles tun muss, macht mich das total fertig. |
A: |
Was mich nicht umbringt, macht mich stark. |
B: |
Dich vielleicht, mich nicht. |
A: |
Take it easy, Mann! |
B: |
Das muss alles noch verpackt werden, alles! Das muss dann der Lothar machen. |
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A: |
Mensch, dir spannt das Hemd über dem Bauch. |
B: |
Wo denn? Das Hemd ist eingegangen, schlechte Qualität! |
A: |
Demnächst fatzt der Knopf! |
B: |
Wennschon. Schlechte Qualität eben. |
A: |
Wie wär’s mit weniger Bier und etwas abnehmen? |
B: |
Wie? Weil das Hemd nichts taugt? Das ist jetzt nicht dein Ernst! |
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A: |
Willst du so zur Vernissage? Deine Jeans sehen ein bisschen schäbig aus. |
B: |
Lagerfeld! |
A: |
Lagerfeld? Echt? |
B: |
Und nicht ganz billig. |
A: |
Trägt auf um die Hüften rum. |
B: |
Ich kann’s mir leisten. |
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A: |
Ich hab ja keine Ahnung von Kunst, aber… |
B: |
Das ist die 16 000 € absolut nicht wert. |
A: |
16 000 €, wer hat denn das? Selbst wenn mir das gefallen würde… |
B: |
Du würdest das bestimmt nicht kaufen. |
A: |
Wahrscheinlich nicht. Aber es gefällt mir ja nicht. |
B: |
Der Materialwert ist höchsten 200 €. |
A: |
Ich bin so im Stress. Früher hab ich noch Zeit gehabt. |
B: |
Jetzt tun wir uns mal was Gutes! |
A: |
Ich nehme einen Prosecco. |
B: |
Du, ich richte mir jetzt meinen Friseurtermin nach dem Mondkalender ein. |
A: |
Ja? An mir bleibt alles hängen. Zur Zeit hab ich überhaupt keine Zeit. |
B: |
Das hilft. Die Tönung kommt viel kräftiger raus. |
2. Floskeldialoge:
A: |
Blaukraut bleibt Blaukraut. |
B: |
Das ist völlig aus der Luft gegriffen. |
A: |
Wie auch immer, man muss das im Auge behalten! |
B: |
Jetzt lass aber mal die Kirche im Dorf! |
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A: |
Kein Schwein ruft mich an! |
B: |
Das ist ein Problem, das dringend vom Tisch muss! |
A: |
Wenn es hart auf hart kommt, schmeiß ich alles hin! |
B: |
Man darf die Flinte nicht gleich ins Korn werfen! |
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A: |
Keine Zeit! Bin total im Stress! Ich muss noch meinen Business Plan erstellen. |
B: |
Jetzt halt mal die Luft an! |
A: |
Ich kann mich nicht auf meinen Lorbeeren ausruhen. Man muss auf Zack sein. |
B: |
Blinder Eifer schadet nur! |
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A: |
Es kommt, wie es kommt. |
B: |
Und meistens ganz anders, als man denkt. |
A: |
Am liebsten würde ich den Kerl in die Wüste schicken! |
B: |
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg! |
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A: |
Dem Landmann tut's das Herz zerreißen, sieht er das Huhn aufs Sofa scheißen. |
B: |
Da heißt es: Hintern zusammenkneifen und durch! |
A: |
Das kommt wie der Blitz aus heiterem Himmel. |
B: |
Und du stehst da wie der Ochs am Berg! |
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A: |
Was der Holger da wieder vom Stapel gelassen hat, also wirklich! |
B: |
Er hat den Nagel auf den Kopf getroffen. |
A: |
Sein Geschwätz hat weder Hand noch Fuß! |
A: |
Immerhin, er hat wirklich alle Register gezogen! |
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A: |
Und, was ist los in deinem Dorf? Wo tanzt der Bär, wo boxt der Papst? |
B: |
Och! Ja – was soll ich da sagen? |
A: |
Nimm kein Blatt vor den Mund! |
B: |
Man kann doch nicht alles wissen. |
3. Worthülsen
Eine Person soll ein Thema ansprechen, der Gesprächspartner bedient sich lediglich der Worthülsen als Reaktion. Die Worthülsen sollten zuvor angesehen werden.
Na ja, geht schon.
So lala.
Och, ganz ok!
Immer tüchtig!
Freilich!
Genau!
Ich sag’s ja!
Passt schon!
Wie schon?
Wie immer.
Der Mensch denkt, Gott lenkt.
Klar!
Ja, ja.
Was du nicht sagst!
Keine Ahnung!
Kann schon sein.
Wenn schon.
Möglich.
Wie immer.
Super!
Ach ja?
Interessiert mich nicht.
Verpiss dich!
Oh Mann!
Ich glaub’s nicht!
Sauber!
So ein Trottel!
Lass Blumen sprechen!
Alles wird gut!
Wie immer!
Prost Mahlzeit!
Selbstverständlich!
Voll fett!
Merkwürdig!
Mag sein!
Keine Ahnung!
Ach was!
Das ist der springende Punkt!
Echt?
Das wird schon.
Kommt Zeit, kommt Rat.
Bin ich Jesus?
Mögliche Themen dessen, der tatsächlich reden will und was loswerden will: